Monday, June 20, 2011

Der Wahre Grund für den Irakkrieg? (True Reason for the Invasion Of Iraq?)


Nachdem seit 2009 die Lizenzen von 11 irakischen Erdölfeldern verkauft worden waren, schienen auf den ersten Blick jene recht zu behalten, die nicht daran geglaubt hatten, die USA hätten "nur" des Erdöls wegen das Land überfallen. Nur zwei der großen US-Öl Giganten werden sich vorerst direkt am irakischen Öl gütlich tun, einer davon Exxon Mobile. (Übrigens, welcher Ökonzern hat den höchsten jemals in Deutschland nachgewiesenen Preis pro Liter Superbenzin verlangt? Richtig: Esso! Wieviel?)


Aber, Hand auf's Herz, wer glaubt schon, daß der Hegemon, der für die Besetzung des Iraks Unsummen an Geld und Ressourcen investiert hat, sich die Butter vom Brot nehmen lassen würde? Kann man so naiv sein?

Der New York Times zufolge geht die Hälfte der 150 Milliarden, welche die Lizenznehmer in den nächsten zehn Jahren für die Ausbeutung des irakischen Öls investieren werden, an die Bohrspezialisten und Zulieferer Halliburton, Baker Hughes, Weatherford International und Schlumberger, die allesamt enge Beziehungen zur texanischen Ölindustrie aufweisen. Und das, wohlgemerkt, bei einer Steigerung der Tagesproduktion von 2,5 Millionen Barrels derzeit auf geplante 12 Millionen (!) bis 2017.

"Those four have won the largest portion of the subcontracts to drill for oil, build wells and refurbish old equipment.“Iraq is a huge opportunity for contractors,” Alex Munton, a Middle East analyst for Wood Mackenzie, a research and consulting firm based in Edinburgh, said by telephone. Mr. Munton estimated that about half of the $150 billion the international majors are expected to invest at Iraqi oil fields over the next decade would go to drilling subcontractors — most of it to the big four operators, which all have ties to the Texas oil industry. Halliburton and Baker Hughes are based in Houston, as is the drilling unit of Schlumberger, which is based in Paris. Weatherford, though now incorporated in Switzerland, was founded in Texas and still has big operations there."

Aber es kommt noch besser, denn im Vergleich zu den anderen internationalen Ölmultis werden die US-Firmen besser abschneiden, obwohl sie nicht (alle) an den Lizenzen beteiligt sind. Die russische Lukoil hatte die Bohrlizenz für das West Qurna 2, dem zweitgrößten Ölfeld der Welt, für 13 Milliarden Dollar erworben. Unabhängig vom Ölpreis müssen die Russen an das irakische Ölministerium $1.15 pro Barrel abführen. Das Geschäft wird sich dann erst nach etwa 10 Jahren amortisieren. Bis es soweit ist, werden die genannten US-Bohrfirmen schon ordentlich verdient haben.
"While Baker and its American peers are poised to make significant profits from such work in Iraq, wafer-thin margins seem to await Lukoil and the other international oil producers — which include BP of Britain, CNPC of China, ENI of Italy and the Anglo-Dutch company Shell.Lukoil’s contract, for example, is typical in paying a flat fee of $1.15 for each barrel produced, regardless of oil’s price.That means even if Lukoil ramps up West Qurna 2 production from almost nothing now to 1.8 million barrels a day by 2017, as specified in the contract, it will require more than a decade of subsequent production just to recoup capital costs of about $13 billion. A good portion of those costs, meanwhile, will have gone to its drilling contractors. Lukoil says it intends to drill more than 500 wells over six years.""

Die Russen scheinen aber auch nicht besten Geschäftsbedingungen vorgefunden haben: Lukoils Zulieferer ist Baker Hughes. Dem Lizenzvertrag folgend mußten die Russen das Angebot für die Zusammenarbeit mit einer Bohrfirma im Irak öffentlich ausschreiben ... aber nur Amerikaner hatten sich gemeldet:

Falls die New York Times wahrheitsgemäß berichtet, dürfte es immer schwieriger werden für diejenigen, die an die "Nicht-für Öl"-Hypothese als Rechtfertigung für die US-Invasion des Iraks glauben, abgesehen davon, daß diese Hypothese ohnehin nicht wirklich für hegemoniale Interessen paßt. "Kontrolle über die Ausbeutung der Ressourcen" ist das hegemoniale Stichwort. Auf welche Weise genau etwas für die eigene Wirtschaft abfällt, ist dabei nebensächlich. Und die Russen hat man wieder einmal über den Tisch gezogen.

2 comments:

Anonymous said...

You have to check this http://fishki.net/en/commentall.php?id=90968

base2014 said...

interesting thing this "Operation Eggnog", thanks for this hint! The time Magazine reported about it (Monday, Oct. 29, 1951), see http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,821809,00.html

Post a Comment