Wednesday, December 26, 2012

US Foreign Policy in a Nutshell


The president of the United States, who put the essence of his country's foreign policy in a nutshell


"If we see that Germany is winning the war, we ought to help Russia, and if Russia is winning, we ought to help Germany, and that way let them kill as many as possible. . ."
Harry S. Truman, 1941


5 Dollar (Harry S. Truman)
see  www.colnect.com

died on December 26, 40 years ago. To the honor of this war criminal, the Republic of Liberia, released a 5-Dollar coin. Liberia was founded by repatriated black American slaves who established an apartheid state in order to suppress and exploit the manpower of the local black population - in a similar manner as they had experienced slavery in the US previously.

5 Dollar (Harry S. Truman)
www.colnect.com

Sunday, December 23, 2012

Da bleibt einem das Gehirn stehn ...


Man kann den christlichen Kirchen ja vieles vorwerfen, aber falls ein Priester einmal Frieden von der Kanzel predigen sollte, ihn dann auch noch zur Zurückhaltung aufzufordern wie küzlich der CSU-Politiker Hans-Peter Friedrich, da bleibt einem das Gehirn stehn! Und noch dazu wenn es um den völlig destruktiven Einsatz in Afghanistan geht, und um die noch absurdere "Verteidigung Deutschlands am Hindukush".

Der Spiegel Online berichtet:

"Die Politik müsse mit einer Vielzahl von immer neuen Konflikten umgehen, deren Lösungen nicht immer klar seien. In den Kirchen machten es sich "manche zu einfach, zum Beispiel bei Fragen um Krieg und Frieden", bemängelte der Innenminister. So seien etwa die Forderungen aus der Kirche, sich aus dem Afghanistan-Krieg herauszuhalten, "völlig falsch" gewesen."

Dem Typ ist einfach nicht mehr zu helfen. (Wahrscheinlich sucht er in Afghanistan noch immer die "Drahtzieher von 9/11".)

Und wenn sich Dein Gehirn schon in Schockstarre befindet, setzt der gläubige Christ und Innenminister (!) noch einen drauf:

"Ich habe ein grundsätzliches Gottvertrauen. Ich glaube, dass am Ende alles so sein wird, wie Gott es vorsieht."

Jup, Deutschland als Vollstrecker göttlichen Willens ...


Siehe auch:

Die Weihnachtslegende (1)


Was werde ich meiner Tochter, wenn sie älter sein wird, über das christliche Weihnachtsfest erzählen?

Kein Zweifel: Weihnachten ist ein Kinderfänger! Aber unabhängig davon, ob das Fest nun an gesetzliche Feiertage geknüpft ist - die berufstätige Erwachsene nicht gerne aufgeben möchten, oder welche Gewinne der alljährliche adventliche Konsumrausch dem Handel bringen mag, könnten wir Weihnachten nicht durch etwas Wahrhaftigeres ersetzen? Und stimmt es wirklich, daß man Kindern etwas nehmen würde, wenn man die Krippenspiele, die Adventkränze, die lustigen Weihnachtsspecials von TV-Serien oder die gemeinsamen Familienbesuche der zahlreichen Adventmärkte einfach streicht? Ich denke, es kommt darauf an, wie man es ihnen nimmt, und was man den Kindern im Gegenzug dazu anbieten kann: wie wär's mit der Wahrheit? Denn die allermeisten Elemente des Weihnachtsbrauches sind von den Christen zusammengestohlen worden, nämlich aus dem reichen Fundus früherer Kulte, besonders aber der traditionellen Wintersonnwendfeiern, die lange vor dem Christentum in den verschiedensten Regionen der Welt gefeiert worden waren, nicht nur im nahen Osten. Der Eklektizismus oder Sykretismus, den Christen so gerne anderen Kulten vorgeworfen haben, trifft vor allem hinsichtlich der Weihnachtslegende auf sie selbst am meisten zu. Viele diese Elemente würden fortbestehen, auch wenn man das spezifisch Christliche an Weihnachten unter den Tisch fallen ließe. Adventkränze und dekorierte Bäume etwa gab es in Nordeuropa lange bevor dort die ersten Missionare erschienen.  

Wie auch immer, ich werde es genießen, meiner Tochter die Wahrheit über das "Christkind" und den "Weihnachtsmann" näher zu bringen, denn diese ist überaus spannend und lehrreich und sie wird sich dabei sicher nicht langweilen. Und diese Wahrheit bzw. diese Annäherung an die historische Wahrheit ist Kindern zumutbar, insofern man sie auf interessante und kurzweilige Art zum kritischen Denken anregt. Die Beschäftigung mit der Weihnachtslegende lehrt viel über die Geschichte des Menschen, über fromme Lügen und den unglaublichen propagandistischen Erfolg des Christentums, der bis heute andauert.

Sehen wir uns zu diesem Zweck einmal an, was Karlheinz Deschner, der Autor der "Kriminalgeschichte des Christentums", zur Entstehung der Weihnachtslegende zu erzählen hat. Er bringt im Abschnitt "Die Entstehung des Weihnachtsfestes" seines 1962 erschienen "Abermals krähte der Hahn" (Kap. 11) die Ursprünge des christlichen Weihnachten in Zusammenhang mit Kulten und Traditionen verschiedenster Herkunft (ein Thema, das erst kürzlich wieder in "Zeitgeist I" amüsant aufgegriffen wurde).




"Der Geburtstag des Mithras, der dies natalis solis, war der 25. Dezember, heute bekanntlich der Geburtstag Christi. Die Urchristenheit allerdings feierte nur ein Fest, das Passah, und bis ins 4. Jahrhundert blieben Ostern und Pfingsten die einzigen allgemeinen Feste der Kirche. Anscheinend erinnerte man sich damals noch, dass Jesus nicht gepredigt hatte: setzt Feiertage ein!
Der Geburtstag Christi wurde lange nicht begangen und dann höchst verschieden bestimmt. Steht doch nicht einmal das Jahr der Geburt fest, die Historizität des Herrn vorausgesetzt. Als sein Geburtstag galt um 200, nach Clemens von Alexandrien, den einen der 19. April, den anderen der 20. Mai, während Clemens selbst den 17. November für das richtige Datum hielt.
Das Weihnachtsfest ist im 2. Jahrhundert in Ägypten aufgekommen und dort am 6. Januar (11. Tybi) gefeiert worden, dem Geburtstag des Gottes Aion oder Osiris.
Erst im Jahre 353 hat die Kirche den Geburtstag Christi auf den 25. Dezember, den Geburtstag des Mithras, des unbesiegbaren Sonnengottes verlegt, um diesen aus dem Volksbewusstsein zu verdrängen. Die Adventzeit als Vorfeier des Weihnachtsfestes kam sogar erst im 6. Jahrhundert auf.
Das neue kirchliche Fest wurde um so rascher beliebt, als es nur die Umgestaltung des heidnischen Sonnwendfestes war, der Aionfeier - eine mythische Darstellung der Geburt der neuen Sonne.
Vom 24. auf 25. Dezember versammelten sich dabei die Mysten in einem unterirdischen Adyton, um gegen Mitternacht die Einweihungsriten zu vollziehen. In der Morgendämmerung verließen dann die Gläubigen in einer Prozession den Kultort, wobei sie die Statuette eines Kindes als Symbol des eben von der Jungfrau, der Dea Caelestis, geborenen Sonnengottes mit sich führten. Sobald die Sonne aufging, stimmten sie die liturgische Formel an: „Die Jungfrau hat geboren, zu nimmt das Licht." Aber auch folgende Wendung ist überliefert: „Der große König, der Wohltäter Osiris ist geboren". Bei der Geburt des Gottes soll sogar eine Stimme aus der Höhe erschollen sein:
„Der Herr des Alls tritt ans Licht hervor".
 Bei Lukas spricht der Engel: „Heute wurde euch der Heiland geboren".
Die christliche Weihnachtserzählung ist uns allen so vertraut, dass viele glauben, sie stünde in allen Evangelien. Sie steht aber nur bei Lukas. Und Lukas hat sie aus alttestamentarischem und mehr noch aus paganem Gut herausgesponnen. Wie stark gerade der heidnische Einfluss in der lukanischen Legende ist, wurde erst unlängst von der theologischen Forschung wieder gezeigt:
1. Die leicht sentimentale Schilderung der reisenden Mutter, die keinen Platz findet, ihr Kind zu gebären. Hier denkt jeder griechische Leser an die Mutter Apolls, die auch keine Stätte fand, und die die Dichter ähnlich schildern. 
 
2. Wie das Zeuskind bei Kallimachos in Windeln gewickelt wird und das Dionysoskind in einer Getreideschwinge liegt, so liegt bei Lukas das in Windeln gewickelte Jesuskind in einer Krippe. 
 
3. Die bukolische Hirtenerzählung wird ganz ähnlich bei der Geburt des Kyros und des Romulus überliefert, wohl auch in Mithraskindheitsgeschichten. Mit alttestamentlichen Hirtengeschichten hat sie nichts zu tun, da diesen das Wesentliche, die Begrüßung des göttlichen Kindes, fehlt. 
 
4. Die Lichterscheinung in der Nacht gehört in die Stimmung der Mysterien. "Mitten in der Nacht sah ich die Sonne strahlend im leuchtenden Licht", heißt es von der Isisweihe. 
 
5. Aus den Mysterienfeiern stammt der Ruf: "Euch ist heute der Heiland geboren." In Eleusis lautet der Jubelruf der Hierophanten: "Einen heiligen Knaben gebar die Herrin", bei der hiervon abhängigen alexandrinischen Aionfeier: "ln dieser Stunde, heute, gebar die Jungfrau den Aion", und: "Die Jungfrau hat geboren, das Licht geht auf." 
Bei Osiris heißt der Ruf: "Der Herr aller Dinge geht ans Licht hervor ... ein großer König und Wohltäter, Osiris, ist geboren", und im Herrscherkult: "Ein König ist euch geboren ... und er nannte ihn Charilaos, weil alle sehr froh wurden."
 
6. Aus der Herrscherfrömmigkeit stammen die Ausdrücke: "große Freude verkündigen", "Heiland", "allem Volke".
 
7. Die Verkündigung der großen Freude bei der Heilandsgeburt ist ein religionsgeschichtliches Motiv, von dem wir nur nicht wissen, ob es im Lachen der Himmel und Welten bei der Buddhageburt oder im kosmischen Zarathustrajubel oder ob nicht beides erst im Hellenismus seine Wurzel hat. Vielleicht darf man bei Lukas die gleiche hellenistische Quelle voraussetzen wie in der 4. Ekloge Vergils. 
 
8. Die himmlischen Heere entstammen bei Lukas alttestamentlichen Vorstellungen, erinnern aber auch an die als Soldaten gekleideten Kureten und Korybanten um die Wiege des Zeus oder an die den jungen Dionysos umgebenden Heerscharen.
Solche Aion- und Geburtsvorstellungen, wie sie in den Evangelien wiederkehren, waren der vorchristlichen Welt also wohlvertraut. Das bezeugen auch die vielbesprochenen „Religionsgespräche am Hofe der Sassaniden": „Herrin, sprach eine Stimme, der große Helios hat mich abgesandt zu dir als Verkünder der Zeugung, die er an dir vollzieht ... Mutter wirst du ... eines Kindleins, dessen Name ist "Anfang und Ende".
Auch die berühmte, 40 v. Chr. entstandene vierte Ekloge Vergils verheißt die Geburt eines Knaben, der vom Himmel auf die Erde gesandt werden und ihr den ersehnten Frieden bringen soll." „Gekommen ist die Endzeit", liest man in dem Gedicht. „Schon hat Apollo seine Königsherrschaft angetreten ... Ein Sohn des höchsten Gottes wird geboren".
Entsprechend schreibt Paulus: „Als aber die Erfüllung der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn". Oder das Markusevangelium: „Erfüllt ist die Zeit und das Königreich Gottes nahe herbeigekommen"." Karlheinz Deschner, Abermals krähte der Hahn, 5. Aufl., btb-Verlag, München, 1996, S.91f; auf die zahlreichen Fußnoten und Querverweise in Deschners Original wurde hier verzichtet.


Auch interessant: Deschner's nicht gegebenes Interview zum Thema "Missbrauch in der Kirche"








Thursday, December 6, 2012

Tax Avoidance ...


is really hard work, you know! If you're clever enough and you invest your money in the skills of shrewed accountants, crafty lawyers, pay some extra cash to smart financial advisors, bankers and stock exchange traders, you will finally push up your tax avoidance revenues to the max, totally within the law. So why would you complain about that? Don't be stupid! You should do it, too!

"For the 400 U.S. taxpayers with the highest adjusted gross income, the effective federal income tax rate—what they actually pay—fell from almost 30 percent in 1995 to just over 18 percent in 2008, according to the Internal Revenue Service. And for the approximately 1.4 million people who make up the top 1 percent of taxpayers, the effective federal income tax rate dropped from 29 percent to 23 percent in 2008. It may seem too fantastic to be true, but the top 400 end up paying a lower rate than the next 1,399,600 or so.
That’s not just good luck. It’s often the result of hard work, as suggested by some of the strategies ..." (see "How to Pay No Taxes: 10 Strategies Used by the Rich")



See also: Britain's missing billions: counting the true cost of corporate tax avoidance


Monday, December 3, 2012

Merkel und die EU-USA Freihandelszone (TAFTA)


Dirk Müller - im deutschsprachigen Raum kennt man ihn unter seinem Spitznamen "Mr. Dax" - wärmte vor ein paar Jahren wieder einmal eine alte Idee auf, die seiner Meinung nach zu faireren Wettkampfbedingungen für die westliche Staaten im großen Monopoly der Globalisierung führen sollte, nämlich die Etablierung einer Freihandelszone zwischen der EU und den USA. Billigproduzenten wie China und India, die nicht "unsere Werte" teilten, sollten auf diese Weise der Vorteil des günstigen Produktionsstandorts genommen, und gleichzeitig den westliche Staaten zurückgegeben werden. Unter "unseren Werten" versteht der Mann  "sozialen Errungenschaften", die sich direkt oder indirekt auf die Produktions- und Lohnnebenkosten niederschlagen. Nun, könnte eine transatlantische Freihandelszone (TAFTA) wirklich helfen, und wenn ja, wem?
"Wir bauen um unser gemeinsames Wertesystem eine Zollmauer auf. Innerhalb des Systems befinden sich all die Länder, mit denen wir zumindest annähernd die gleichen Werte und Spielregeln teilen. Die Kontrollpunkte sind die Häfen und Flughäfen. Die Länder außerhalb dürfen dennoch selbstverständlich ihre Produkte innerhalb der Freihandelszone verkaufen, aber mit Aufschlag. Die Kosten für den Umweltschutz, der in der deutschen Waschmaschine eingebaut ist und in der asiatischen fehlt, werden als Zoll draufgeschlagen. Vielleicht 15 Prozent. Kinderarbeit eingebaut? 20 Prozent! Fehlende Arbeitsschutzrichtlinien für die Arbeiter ? 7 Prozent! So wäre ein Kampf mit gleichen Waffen geschaffen. Natürlich gäbe es einen Sturm der Entrüstung bei den internationalen Konzernen. Die Waschmaschinen in Deutschland würden teurer werden. Aber vielleicht würde es sich für einen Mittelständler in Schwaben wieder lohnen, eine Waschmaschinenfabrik zu eröffnen. Mehrere tausend Arbeiter würden eingestellt. Steuern, Löhne, Sozialabgaben würden fließen, und so weiter, und so weiter. Die Unternehmen innerhalb der Freihandelszone stünden dann immer noch in Konkurrenz zueinander, aber unter gleichen Bedingungen. Man ist Konkurrent, aber auch Partner. Alle Unternehmen müssen Löhne bezahlen, von denen die Menschen auch leben können. Es herrscht ein gesellschaftlicher Konsens, dass Kinder Kinder sind und keine billigen Sklaven.
Klingt verrückt?! Vielleicht. Aber immerhin so vernünftig, daß unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel schon seit Jahren hinter den Kulissen genau diesen Plan einer europäisch-amerikanischen Freihandelszone verfolgt." Dirk Müller [2010], S. 238

Müllers Bemerkung über Merkel mag so manchen überrascht haben, ist aber wahr und kein Geheimnis. Seit dem 22. November 2005 ist Angela Merkel die Bundeskanzlerin Deutschlands, einem Land, indem die Schere zwischen Arm und Reich im übrigen ähnlich weit auseinander geht, wie anderswo auf der Welt (In Deutschlands Städten wächst die Armut) und dessen Regierung ihre Statistiken schonunsglos und ungestraft schönfärbt, wie auch anderwso  (Bundesregierung schönt Armutsbericht). "Lobby-Merkel" steht zwar Putins Gegenvorschlag einer Freihandelszone von Wladiwostok bis Lissabon eher negativ gegenüber, nicht aber, was die Amerikaner betrifft. Hier eine kleine Auswahl der Merkel'schen Erwähnungen bezüglich EU-USA Freihandelszone seit Amtsantritt:

2006
"Ich halte die Idee für faszinierend." Ein transatlantischer Bund, der rund 60 Prozent des heutigen Weltsozialprodukts innerhalb seiner Grenzen vereinen würde, sei nicht gegen andere Weltregionen gerichtet, diene allerdings sehr wohl "der Bündelung gemeinsamer Interessen"

2007
n-TV: Merkel wirbt für TAFTA
Die Zeit Online: Auf ein altes Pferd gesetzt
"Wir haben in Europa Erfahrungen mit einem gemeinsamen Binnenmarkt, die wir transatlantisch nutzen können [..] Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht immer weiter voneinander entfernen, sondern uns annähern, wo es für beide Seiten Vorteile bietet [...] Es ergibt doch zum Beispiel viele Reibungsverluste, wenn das Patentrecht in Amerika anders aufgebaut ist als in Europa." Beim kommenden EU/USA-Gipfel im April wolle sie über eine engere Zusammenarbeit auf ökonomischem Gebiet reden, kündigte Merkel an. "Das ist für mich von strategischer Bedeutung. Unsere Wirtschaftssysteme haben eine gemeinsame Wertegrundlage", fügte Merkel in dem Interview hinzu, das auch in der Londoner "Financial Times" erscheint. Die USA wie auch die EU stünden in "sehr hartem Wettbewerb" mit den asiatischen und künftig auch mit den lateinamerikanischen Märkten, sagte Merkel. Es komme darauf an, die Kräfte zu bündeln und bestimmte gemeinsame Interessen, wie den Schutz des geistigen Eigentums, auch gemeinsam international durchzusetzen."

2008-2011
Aus diesem Zeitraum konnte ich keine Äußerung Merkels finden. Aufgrund der Pleite der amerikanischen Investment Bank Lehman Brothers und des Zusammenbruchs des spekulativ aufgeblähten US-Immobilienmarkts und seiner globalen Folgen wäre im selbigen Zeitraum die Erwähnung einer Freihandelszone mit einem offensichtlich maroden Partner beim deutschen Wahlpublikum wohl eher schlecht angekommen. Vielleicht war Frau Merkel auch mit der Sicherung der Gelder deutscher Investoren in Griechenland zu sehr beschäftigt.


2012
(siehe auch Der Standard)

""Wir werden gerade jetzt nach der amerikanischen Wahl noch einmal versuchen, ob wir nicht die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen vereinfachen können, Freihandel treiben können zwischen Amerika und Europa", sagte Merkel. Davon würden beide Seiten profitieren. Hintergrund der neuen Offensive in der Bundesregierung ist eine gewisse Enttäuschung, dass sich Obama in seiner ersten Amtszeit nicht ausreichend um das Thema gekümmert hatte. Allerdings gibt es auch zwischen den EU-Staaten unterschiedliche Ansichten, wer von einem Freihandelsabkommen profitieren würde. Frankreich etwa fürchtet mehr Konkurrenz im Agrarsektor."

Ich persönlich glaube, daß Merkels Art und Weise mit vielen Worten nichts zu sagen schon immer die Deutschen günstig gestimmt hat, ihr Glauben zu schenken. Nicht daß dies für Politiker ungewöhnlich wäre, aber die deutsche Kanzlerin hat diese Kunst schon zu einer seltenen Blüte getrieben. Ihr Schweigen, das nur unterbrochen wird durch ihre dezente Phrasendrescherei, bildet die Leinwand, auf die der deutsche Bundesbürger alles das projizieren kann, was er sich von einer starken Volksmutti in unsicheren Zeiten zu erwarten wünscht. (Daß es darüber hinaus noch eine Art stillschweigender Übereinkunft in der deutschen Presse zu geben scheint, Merkel nicht ernsthaft zu kritisieren, trägt zu dieser Rollenbildung bei (vgl. meine irrige und vorschnelle Vermutung im Fall Timoshenko: Merkel ist schon Vergangenheit).
Daß die Frau sich allzuviel um die Kosten für Umwelt-, Kinder- oder Mutterschutz, Konsumenten- oder Arbeitnehmerschutz sorgte, halte ich für ein Gerücht. Ihre bisherige innenpolitische Tätigkeit bestätigt eher das Gegenteil. Ich denke, daß eine schleichende Beseitigung dieser "unserer Werte" in Deutschland  im Gange ist.  Mr. Dax träumt hier ein bißchen, wenn er ausgerechnet Merkel die Absicht unterstellt mit Hilfe des Freihandels "unsere Werte" retten zu wollen. Tatsächlich geht es den deutschen "Exportweltmeistern" wohl weit mehr um einen noch uneingeschränkteren Zugang zum amerikanischen Markt, als er ohnehin auf Basis der WTO und anderer Wirtschaftsabkommen schon existiert. Der EU-Handelskommissar Karel De Gucht spricht hier Klartext: 

2011
EU verlangt offenere Märkte von USA
"Wenn sie wirklich über ein ehrgeiziges neues transatlantisches Handelsabkommen reden wollen, müssen sie mir die Frage beantworten, warum sie ihren Markt nicht öffnen", sagte der Kommissar. Der europäische Markt sei zu 90 Prozent für fremde Unternehmen zugänglich, der US-Markt hingegen nur zu rund einem Drittel. "Wir bitten nur um eines: Gebt unseren Unternehmen eine faire Chance" , sagte De Gucht. "Wir bitten nicht um eine bevorzugte Behandlung, aber wir wollen offene Märkte." 
Weiters geht De Gucht auf "zollfreie Handelshemmnisse" ein, die also mit einer reinen Freihandelszone auch nicht gelöst werden können. (Die Probleme liegen woanders).
"Der Abbau von Zöllen zwischen den USA und der EU ist De Gucht zufolge zwar wichtig. Er hält es aber für bedeutender, nichttarifliche Handelshemnisse zu beseitigen. "Wenn wir nur die Hälfte der zollfremden Handelshemnisse aus dem Weg räumen, wäre das wirtschaftliche Ergebnis enorm", sagte er. Es werde unterschätzt, wie schwierig Fortschritt hier sei. Im US-Automobilsektor etwa gebe es eine Menge Regulierungen. Im Gegenzug könne Europa mit harten Forderungen der US-Seite rechnen. "Wir können davon ausgehen, dass zum Beispiel neue Debatten über Hormone und das Klonen aufkommen, da gibt es eine ganze Reihe saftiger Themen", sagte De Gucht. "All diese Handelshemnisse sind in der Tradition verankert, in der Kultur, in Überzeugungen - und in der natürlichen Tendenz, sich selbst zu schützen.""

Insgesamt denke ich, daß es keinen Grund gibt anzunehmen, daß mit einer Freihandelszone mit den USA soziale Errungenschaften in Europa geschützt werden könnten. Wer wirtschaftspolitische Diskussionen in den US-amerikanischen right-wing Media kennt, der muss das Gegenteil erwarten: alles was aus Europa kommt ist entweder sozialistisch, kommunistisch oder schwul - sogar Fußball. Europäische Krankenversicherungssysteme sind sozialistisch und damit gefährlich. Euthanasie ist die Angst alter Menschen in Holland, die Ketten um den Hals mit der Aufschrift "Don't euthanize me" tragen (Kein Witz!!!) Die jahrzehntelange antikommunistische Propaganda tut ihre Wirkung noch heute.
Und wenn doch (unrealistischerweise) eine TAFTA zustandekäme und die Unternehmen tatsächlich in direkter Konkurrenz stehen würden, wie Müller im Eingangszitat meint, dann käme recht schnell die Frage nach den Wettbewerbsbedingungen auf den Tisch. Ja kann man sich dann die "sozialen Errungenschaften" der Europäer noch leisten? Fünf Wochen haben diese Deutschen Urlaub, die fleißigen Amerikaner nur zwei. Wie lange wird es dauern, bis sich "Hire & Fire" (willkürliche Anstellungen und Entlassungen) auch hierzulande durchsetzt - man muß doch nach denselben Regeln spielen! Das ist dann die Frage: nach welchen Regeln? Wollen wir in Deutschland oder in Österreich (mit seiner "Sozialpartnerschaft") amerikanische Verhältnisse? 

Mag schon sein, daß die amerikanischen "Werte" den europäischen ähnlicher sind, als die letzteren den chinesischen oder indischen "Werten". Identisch sind sie allerdings auch nicht. Und über die Gewinner einer solchen Freihandelszone, da kann man lange diskutieren. Mr. Dax jedenfalls ist überzeugt, daß die großen internationalen Konzerne die Verlierer wären, und sie sich deshalb der guten Kanzlerin entgegenstellen:
"Wenn da nicht die Lobby der internationalen Industrie und des großen Geldes wäre, die einer solchen Idee natürlich gegenübersteht wie der Teufel dem Weihwasser. Denn dann könnte man ja plötzlich nicht mehr die Arbeiter Europas gegen die Arbeiter Asiens ausspielen, und diese wunderbaren „Ausgleichs“-Geschäfte, dass man in Asien billig produziert und in Deutschland teuer verkauft, gingen auch nicht mehr. (Ein besonders krasses Beispiel dafür ist die amerikanische Supermarktkette Wal-Mart: Von ihren 6000 Lieferanten kommen 5000 aus Asien.) Doch leider ist es so, dass die Lobby der Industrie und des Geldes bestimmt, was in Europa und Amerika entschieden wird und was nicht. Nicht das Wohl des Volkes, sondern das Wohl der Mächtigen steht im Vordergrund. Wenn nur die Wahlen nicht immer wären. Dann müsste man der Bevölkerung nicht ständig mit allen möglichen Tricks die Entscheidungen schmackhaft machen und könnte viel freier agieren. So aber muss man den Menschen eben langwierig eintrichtern: „Globalisierung ist gut! Globalisierung ist gut! Globalisierung ist gut!“" Dirk Müller [2010], S. 239.
Im allgemeinen kann natürlich gesagt werden, daß international aufgestellte Unternehmen vom Wegfallen von Zollbeschränkungen ungemein profitieren. Aber der Großteil des deutschen Mittelstandes wird das nicht. Dazu kommt noch, daß jedes bilaterale Abkommen mit einem anderen billig produzierenden Staat natürlich durch die TAFTA nicht verhindert werden würde. Und schon können deutsche Hersteller schon wieder günstig woanders produzieren lassen (mit Kinderarbeit natürlich) aber diesmal in Deutschland UND den USA teuer verkaufen. Fazit: eine Freihandelszone schützt die eigenen "sozialen Errungenschaften" nicht, aber sie schafft hervorragende Profitmöglichkeiten für multinationale Konzerne und Banken (siehe unten).

Wirtschaftssysteme zu vergleichen ist oft schwierig. Aber werfen wir einmal einen kurzen Blick auf die NAFTA, der Freihandelszone zwischen Kanada, den USA und Mexiko, in Kraft getreten 1994. Wie sah es 10 Jahre später aus für Mexiko? Laut Joseph Stiglitz, wies Mexiko ein schwaches durchschnittliches jährliches pro Kopf Wachstum von 1% auf (im Vergleich dazu Südkorea im selben Zeitraum trotz Asienkrise 4,3% und China gar 7%). Die Hoffnungen auf eine Verminderung der Einkommensunterschiede zwischen den USA und ihren südlichen Nachbarn waren - wie überraschend - vergeblich. Ganz im Gegenteil, in 10 Jahren NAFTA wuchsen sie um 10,3%!!! Die Reallöhne mexikanischer Arbeiter fielen um 0,2% jährlich.  Interessant auch: Alle größeren mexikanischen Banken wurden von ausländischen Banken geschluckt (mit einer Ausnahme). NAFTA machte Mexiko zu einem ausgezeichneten Billiglieferanten für US-amerikanische Firmen, verhalf aber nicht zu einer eigenständigen Wirtschaft (Siehe Stiglitz: The Broken Promise of Nafta).

Fazit: Europäische Länder werden entweder mit den USA nicht mithalten können, die sich gerade mittels Freihandel andere Länder als Billigproduzenten halten, oder sie werden es den USA gleichtun.



update 04-12-2012
Spiegel Online: "Phrasomat": Bauen Sie sich Ihre Merkel-Rede!

Thursday, November 1, 2012

Danke für das billige Dope, NATO!




"Zehn [chinesische] Arbeiter wurden meuchlings von anonymen Tätern ermordet. Es handelte sich dabei nicht um einen politisch motivierten Anschlag. Die Chinesen hatten eine Grundregel des afghanischen Spiels mißachtet. Als nämlich der lokale Warlord ihnen - gegen gute Besoldung natürlich - den bewaffneten Schutz seiner Stammeskrieger anbot, hatten die Ingenieure aus der Volksrepublik das leichtfertig abgelehnt. Aber am Hindukusch ist es nun einmal nicht üblich, daß Ausländer solche Offerten ausschlagen und sich weigern, die angeforderte Summe für die wackeren Wächter zu zahlen. Diesen Verstoß gegen die Regeln hatten die Chinesen mit zehn Toten bezahlt und sich seitdem den strengen Überlebensgeboten dieser Region angepaßt. Schließlich verhalten sich die internationalen Kampfeinheiten von "Enduring Freedom" und ISAF ähnlich, wenn sie die sich ständig steigernde Produktion von Opium und Heroin im Umkreis ihrer Stellungen dulden, um sich nicht den Zorn der Nutznießer dieses Geschäfts, der örtlichen Stammesfürsten und Bandenchefs zuzuziehen. Nur unter dieser Bedingung sind ja die meisten NATO-Positionen abzusichern." Peter Scholl-Latour [2008], S. 202.

Als ich kürzlich im Keller eines der vielen Amsterdamer Coffee-Shops der ganzen Palette an Dope und Weed ansichtig wurde, fand ich heraus, daß der Afghane weitaus der Günstigste war. "Der CIA überschwemmt die Welt mit billigem Stoff" hatte ich mir gedacht ...  Nur zu gut, daß "Deutschland am Hinduskusch verteidigt wird" ... 

Besonders Russland leidet an der Heroinschwemme: an die 50 Tonnen (!) sollen jährlich an die alten Feinde Afghanistans geliefert worden sein. Russland verlangte daraufhin von der NATO mehr Härte bei Drogenbekämpfung, doch diese lehnte ab, mit der Begründung, die lokalen Bauern müßten doch Geld verdienen ...




Monday, October 22, 2012

Charter Cities and Seasteading


The more people all over the world are geting sick of fake democracies, excessive corruption, political sleaze and an intolerably wide gap between the rich and the rest, the more diligently people are looking for ways out, either way. Some try to improve socio-economical conditions, others try to further corrode them. Just in one edition of German educational magazine GEO (October 2012, cf. p. 22, pp. 80-92, p. 150.) I found three articles dealing with different approaches.



Charter Cities
"Chicago Boy" economist Paul Romer's suggestion to establish city states (in host states like Honduras) governed by their own laws of pure market belief (see http://chartercities.org/).


Unconditional Basic Income (Basic Income Guarantee (or Grant, abbr. BIG)
Funded by a coalition of churches, labour unions and aid organizations, the inhabitants of the Namibian village Otjivero (Omitara) received monthly 700-800 Dollar per person, from January 2008 to December 2009 (see Global Basic Income Foundation, Basic Income Grant Coalition)


Floating Free States (Seasteading)
Kind of social labs at sea (sometimes called seasteads), outside the territory claimed by the government of any nation; autonomous ocean communities designed for performing social experiments with volunteers to find out the best way of government (see The Seasteading Institute). Proponents: PayPal cofounder Peter Thiel and Patri Friedman (grandson of economist Milton Friedaman)


Unfortunately, none of these projects were designed to run under scientific rules of experiment. Comprehensive data of the outcome of the BIG project in Namibia are missing.
Based on a totally different mindset, Charter and Floating Cities look like the ultimate outsourcing projects. Details regarding the living conditions of workers do no exist and those available are rather scary (it is half-way instructive to read both FAQs, e.g. in Paul Romer's vision of recruiting unskilled workers directly out of slums:

"Q: What kind of apartments could these workers afford?A: Small apartments. We know from existing data that living space varies linearly with income. As income grows, people will rent larger, nicer apartments. A city that starts by catering to people getting entry level jobs would start by building small, minimalist apartments and add larger ones with more amenities as incomes rise."

And in the Seasteading FAQ section, the question

"Are seasteading enthusiasts just a bunch of rich guys wanting to escape paying taxes?"

is already telling. Considering the lack of data in both projects, one has to rely on guessing, and my guess is that both are designed to acquire cheap labor slaves through a new legal back door, and yes, trying to create a new systematic loophole for escaping the so-called "regulators" - a term which the plutocracy likes to use for "legislators" and "executive authorities". (My guess is only based on what I found on their websites - which is very unspecific, leaving one with the suspicion that dubious reasons might be behind the lack of details.)

It's funny how well this mechanism of corroding modern democracies is working: first you do everything against the state (the bad regulator) and then you say it's the state that is responsible for the mess and that we have to minimize government (further corrode it). First you create international trading laws which favor large international corporations so that they can easily blackmail governments by threatening to move abroad where production costs and taxes are lower. At home, you proceed by corroding values like consumer and worker protection and introduce subcontracted labour. You reinvest your gains by employing lobbyists, think-tanks and mass-media infotainment who spread your gospel of the entrepreneurial saviour. Further you go by introducing outsourcing techniques - another blackmailing instrument. Finally, you end up by destroying millions of jobs in your own country by outsourcing to other countries, producing products with the help of cheap labor slaves abroad and selling these products overpriced back home, while at the same time tranferring technology to tother countries for free. Your own country is left to pay the price by being forced to pay all kinds of subsidies in order to save society from further disintegration and debt. And then you say the government is incapable of housekeeping.

If you firmly believe that such a downward spiral is good, it is only natural to assume that the final goal can only be your own entrepreneurial city state (or island) where you are the legislator and there are no limits, no rules, no regulations holding you back from doing business, whatever kind of business.

Seasteading's Patri Friedman comes straigth to the point when he finds democracy ridiculous in comparison with the allegedly high standard of entrepreneurial product innovation:

"Yet the governance technology that we use in most of the world - representive democracy - is 2 thousand years old. It originated in ancient Athens. And here in the US we use a constitution which is 200 years old. And that's ridiculous compared with consumer technologies, right? If you'd drive a car from 200 years ago, it would be a horse." (03:38)





Guess it's time to rethink some other more than 2000 years old concepts: e.g. rational thinking, deductive science, speeches in front of an audience, and - last but not least - brigandism and entrepreneurship. For some people with a certain mindset, Friedman's argument might appear compelling, but it's one of the weakest I have ever heard.

Democracy is a human longtime project like science - it is at any time only as good as its proponents, it is always prone to error and it is always improvable. Unfortunately democracy can be faked almost perfectly. (Scientists control each other, politicians do not.)



Related topic:
The Plutocracy Will Go to Extremes to Keep the 1% in Control





Saturday, October 13, 2012

"Peaceful EU"


The 2012 Nobel Peace Prize was awarded to the European Union (EU) "for over six decades contributed to the advancement of peace and reconciliation, democracy and human rights in Europe". In other words, for not killing each other for six decades. What an achievement of civilization! European countries successfully managed to export war to other countries and keep their home clean of massacres. This has got to be celebrated! Almost a third (31%) of the world's weapon exports between 2004 and 2008 belonged to the EU: Germany (10%), France (8%), United Kingdom (4%), Netherlands (3%), Spain (2%), Italy (2%) and Schweden (2%), according to the Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI). In its comment on the award, the institute consequently noted:

‘To be relevant for its citizens and to become a significant global player, the European Union must achieve peace and prosperity abroad as well as at home.’

In other words, the award is disregarding the EU's involvement in recent NATO wars and its often slavish following of the USA's hegemonic, aggressive, failed foreign politics. Let's not forget that among Bush's "coalition of the willing" (nations to invade Iraq) there were several EU countries (see Bush's White House Press Release, March 27, 2003). SIPRI's hint at "prosperity abroad" is also worth noting. Wasn't the EU and its citizens an essential part of the oppressive systems ruling in Tunisia, Egypt and Lybia until the "Arab Spring"? (See e.g. Smart Villages and the City of the Dead).

Moreover, with similar arguments as given below, one could justify that the US warlords deserve the Nobel Peace Prize much more than the EU: there was no war on American soil since the American Civil War, 1861. (I don't count the conflicts concerning Hawai or Alaska because these US-controlled territories became official US-states only after these conflicts).

Wouldn't it be time to think of awarding people or organizations doing a real essential job in preventing or avoiding war? Isn't the international arms trade one of the most serious threats to peace? Isn't the uncontrolled and unpunished warmongering (of mass-media) one of the most serious threats to peace as well? Why aren't people and organisations awarded which successfully fight against international arms trade and warmongering? Because there are none?








"The Nobel Peace Prize for 2012
The Norwegian Nobel Committee has decided that the Nobel Peace Prize for 2012 is to be awarded to the European Union (EU). The union and its forerunners have for over six decades contributed to the advancement of peace and reconciliation, democracy and human rights in Europe.
In the inter-war years, the Norwegian Nobel Committee made several awards to persons who were seeking reconciliation between Germany and France. Since 1945, that reconciliation has become a reality. The dreadful suffering in World War II demonstrated the need for a new Europe. Over a seventy-year period, Germany and France had fought three wars. Today war between Germany and France is unthinkable. This shows how, through well-aimed efforts and by building up mutual confidence, historical enemies can become close partners.
In the 1980s, Greece, Spain and Portugal joined the EU. The introduction of democracy was a condition for their membership. The fall of the Berlin Wall made EU membership possible for several Central and Eastern European countries, thereby opening a new era in European history. The division between East and West has to a large extent been brought to an end; democracy has been strengthened; many ethnically-based national conflicts have been settled.
The admission of Croatia as a member next year, the opening of membership negotiations with Montenegro, and the granting of candidate status to Serbia all strengthen the process of reconciliation in the Balkans. In the past decade, the possibility of EU membership for Turkey has also advanced democracy and human rights in that country.
The EU is currently undergoing grave economic difficulties and considerable social unrest. The Norwegian Nobel Committee wishes to focus on what it sees as the EU's most important result: the successful struggle for peace and reconciliation and for democracy and human rights. The stabilizing part played by the EU has helped to transform most of Europe from a continent of war to a continent of peace.
The work of the EU represents "fraternity between nations", and amounts to a form of the "peace congresses" to which Alfred Nobel refers as criteria for the Peace Prize in his 1895 will.
Oslo, 12 October 2012"

Sunday, October 7, 2012

The Politically Most Dangerous Verses of the Christian Bible (New Testament)


Romans 13:1-7
"(1) Let every person be subject to the governing authorities; for there is no authority except from God, and those authorities that exist have been instituted by God.
(2) Therefore, whoever resists authority resists what God has appointed, and those who resist will incur judgment.
(3) For rulers are not a terror to good conduct, but to bad. Do you wish to have no fear of the authority? Then do what is good, and you will receive its approval;
(4) for it is God’s servant for your good. But if you do what is wrong, you should be afraid, for the authority does not bear the sword in vain! It is the servant of God to execute wrath on the wrongdoer.
(5) Therefore one must be subject, not only because of wrath but because of conscience. (6) For the same reason you also pay taxes, for the authorities are God’s servants, busy with this very thing. 
(7) Pay to all what is due them—taxes to whom taxes are due, revenue to whom revenue is due, respect to whom respect is due, honor to whom honor is due."

Throughout history, it is first and foremost this authoritarian pamphlet in St. Paul's letters to the Romans that justified the organized Christian religion to try to align with any regime regardless of how stupid, cruel or inhumane. But don't get fooled by the term 'organized religion'. The basis for this unconditional authoritarian thinking is written down explicitly in the "holy text" and holds for the ordinary believer as well. It cannot just be interpreted away, especially if you think of the apostles being "inspired by the holy spirit" and therefore speaking the truth, and their Messiah's somewhat indifferent answer to the question if you ought to pay taxes to the oppressive occupier of your country: "Render to Caesar the things that are Caesar's, and to God the things that are God's." It is thus open to every fundamentalist to take these verses literally as moral justification for convincing the people to slavishly obey any political power of the day, for this power is appointed by God. Independent of the ways various rulers come to power - let it be democratic elections or coups d'etats, Christians may not resist but ought to pay taxes and revenues, show respect and honor, and try to receive approval from the authorities (and btw, this also holds for the present US president, Mr. Obama: do everything to receive his approval, folks!).

Throughout history they tried to align, even with the most detestable rulers, and as soon as circumstances allowed, Christians tried to get in power themselves. Those rare cases when some local branches of a Christian church opposed injust governments, were brutally rebuked by higher church officials. For example, Liberation Theology during the nineteen sixties and seventies in South-America was not supported by the Vatican but finally wiped off the table by today's Pope Ratzinger in his critique "Libertatis nuntius", 1984, where he denounced proponents of the fight against (US-backed) dictatorships and the terror of land-owners as Marxists (a  typical straw man argument and killer phrase). It is eye-opening to read the document, probably the best theological justification for Romans 13:1-7 on the market: the basic argument against Liberation Theology consists in the distinction between the Messiah's promise of liberation from "original sin" on the one hand, and the liberation from "servitude of an earthly and temporal kind" on the other hand. Consequently, the enslaved and tortured should first try to convert the rulers to obey Christian laws, then the rest (just and humane government) would follow automatically. Ratzinger didn't even mention the killed priests, he just joined the people who ordered these assassinations by defaming the priests as Marxists. (E.g. Archbishop Oscar Romero of El Salvador had been killed on 24 March 1980 while celebrating Mass, and he could have hardly been viewed as Marxist.)

On the other hand, St. Paul's verses have frequently motivated regimes to align with Christian churches, and still they are doing. In the USA, every presidential candidate must seek support of Christian organisations in order to be electable, and in Putin's Russia the growing influence of the Orthodox Church is frightening. Russian political commentators often justify this move by the old Machiavellian view of religion: stupid but useful for rulers. Romans 13:1-7 provides the basis for such a mindset. During the Tsarist Era, the Russian Orthodox church enjoyed its privileges granted by the Russian aristocratic rulers. This ended abruptly after the rise of the Bolsheviks and Stalin. But as soon as Stalin was under attack by Nazi Germany, the dictator invited the Orthodox back to bed and table and the priests accepted immediately. The involvement of the Vatican with Hitler's regime is widely known. The Roman Catholic church was one of those who helped Hitler to come into power. In fact, the Reichskonkordat (1933) was one of Hitler's first success stories, "ensuring that the catholics from now on will unreservedly support the Nazi state". Hardly anybody knows that this treaty of shame is still in force today! According to Romans 13:1-7 the authority of Hitler and Stalin was from God and God established their terror regimes (and all the others). They were not a terror for good conduct, but to bad. If you have done good, you have received their approval. Don't you know that Hitler, Stalin, Cesar, Mao, Franco, Pinochet, Idi Amin, Ceausescu, ... they were all good for you? Because they were servants of God to execute wrath on the wrongdoers ... Well, if this is not highly dangerous nonsense, what else is?



Tuesday, October 2, 2012

From Iraq to Iran


"He [Saddam] now has this distributed in little sites, tiny sites, tiny centrifuges the size of washing machines, and they're hidden. Are you going to find them? Iraq is a very big country. He's got 50 palaces with secret trap doors. I mean it's not going to work. It doesn't work that way. It didn't work up to now, it's not going to work." Benjamin Netanyahu

Probably Mr. Netanyahu ist still believing Saddam's WMD are there in Iraq, somewhere hidden under the hot desert sand, invisible for satellite surveillance, too tiny to be found. Yes, nobody can find them behind the secret trap doors (is '50' taken from the Thora?), they are just too tiny, pinpoint almost ... And this is probably also the reason for not finding WMD in Iraq down to the present day, they just too tiny, hidden in tiny places ...
... what a nonsense, but obviously good enough for the US-American audience; kind of oriental scary story coming from a man who knows how easily the US can be drawn into a war (see America is easy to push around or 'America Is A Thing You Can Move Very Easily'). On another occasion the minstrel sang his song with such overemphasized 'feverishly' that it sounds almost funny in our ears listening backwards through time during which no trace of WMD in Iraq other than those of the invaders have been found.

"It is simply not reflecting the reality to assume that Saddam is not feverishly working to develop nuclear weapons, as we speak.” Benjamin Netanyahu, Benjamin Netanyahu speaking to House Committee on Oversight and Government Reform.


And the man goes on and on. But in contrast to Richard "Dick" Cheney - who put forward his 1% Percent-Rule for attacking other countries or Colin Powell, whose infamous performance in front of the UN General Asembly has become a classic of war propaganda, dubious Mr. Netanyhu doesn't dwell for long with arguing or presenting evidence, he just tries to convince people that other nations in the Middle-East than Israel cannot be given the bomb. Thus, just as he was agitating against Iraq "we cannot allow a world in which Saddam acquires nuclear weapons", he is fear- and warmongering against Iran by evoking ad nauseam the angst of freakish Muslim leaders:  "just imagine Iranian aggression with nuclear weapons. Imagine their long range missiles tipped with nuclear warheads, their terror networks armed with atomic bombs." In fact, he only takes Cheney's 1% and multiplies it with some value big enough to blow it up to an allegedly real threat. We can call it the Netanyahoo-Factor (in other words, the amount of Chutzpah needed to make up a 1% chance of a catastrophic event to look like an absolute necessity).


How dubious is this guy? Once Israeli Newspaper Haaretz wrote about a video showing Netanjahu bragging about how he's dealing with the Oslo peace process and the "ally" USA:


"This video should have been banned for broadcast to minors. This video should have been shown in every home in Israel, then sent to Washington and Ramallah. Banned for viewing by children so as not to corrupt them, and distributed around the country and the world so that everyone will know who leads the government of Israel."


Alternatively, watch video and transcript here: ‘The world won’t say a thing’– Netanyahu on ongoing Israeli expansion"

"Netanyahu: Especially today, with America. I know what America is. America is something that can easily be moved. Moved to the right correction.
Child: They say they’re for us, but, it’s like…
Netanyahu: They won’t get in our way. They won’t get in our way."





Further reading: an article from 1996: "Spook, Terrorist or Criminal? America’s Mysterious Files on Netanyahu"

Saturday, September 29, 2012

Why Wait for a Military Incident?


Patrick Clawson - a warmonger with a long catalogue of sins (see the entry in the Right Web) - explains "the traditional way that America gets into war" as follows.

"I frankly find that crisis initiation is really tough. And it’s very hard for me to see how the United States President can get us into war with Iran. Which leads me to conclude that if in fact compromise is not coming that the traditional way that America gets into war is what would be best for U.S. interests.
Some people might think that Mr. Roosevelt wanted to get us into World War II, as David mentioned, you may recall we had to wait for Pearl Harbor. Some people think Mr. Wilson wanted to get us into World War I, you may recall we had to wait for the Lusitania episode. Some people might think that Mr. Johnson wanted to send troops to Vietnam, you may recall we had to wait for the Gulf of Tonkin episode. We didn’t go to war with Spain until the USS Maine exploded. And may I point out that Mr. Lincoln did not feel he could call out the Federal Army until Fort Sumter was attacked which is why he ordered the commander of Fort Sumter to do exactly that thing which the South Carolineans had said would cause an attack.
So if in fact the Iranians aren’t going to compromise, it would be best if somebody else started the war. One can combine other means of pressure with sanctions. I mentioned that explosion on August 17th. We could step up the pressure.
I mean look people, Iranian submarines periodically go down, some day one of them might not come up, who would know why? We could do a variety of things if we wish to to increase the pressure. I’m not advocating that, but I’m just suggesting that this is not an either or proposition, you know it’s just sanctions have to succeed or it’s other things.
We are in the games of using covert means against the Iranians. We could get nastier."

You're nasty enough, terrorizing the world.

There is a little historical distortion in what Clawson said. There is no real (or false-flag) military incident necessary. In fact, the US take ANY opportunity to start a war or send their troops, if it serves their interests (political and financial hegemony). Empires and hegemonic powers have always been opportunists, trying to take advantage of EVERY situation that comes along, and so does the US:

- There is an earth-quake? Let's go to Haiti!
- There are two airliners crashing into two sky scrapers and three buildings are coming down (like in a controlled demolition)? Let's go to Afghanistan!
- There is a heart-breaking story of Kuwaiti babies taken out of their incubators and left to die by Iraqi soldiers? Let's go to Iraq! (see Nayirah, a classic of war propaganda)
- Mhm, there is nothing? Let's apply the Cheney Doctrine and go again to Iraq!



See the video of Clawson's speech


Thursday, September 27, 2012

Die Sehnsucht nach Krieg


27-09-2012: Heute wird der derzeit amtierende Weltmeister in Kriegspropaganda, der Israelische Ministerpräsident Netanjahu, vor der UNO-Vollversammlung sprechen. Anlässlich dieses Ereignisses schreibt eine Frau Juliane von Mittelstaedt im Spiegel Online:


"Eilig geführte Umfragen ergaben angeblich, dass eine Mehrheit der Israelis diesen Krieg fast schon herbeisehnt, egal um welchen Preis. Nur lässt der Schlag gegen Irans Nuklearanlagen auf sich warten." (Der Krachmacher - Netanjahus Iran-Rede vor der Uno)

Diese Zeilen erinnern so stark an den heißen Sommer des Jahres 1939 und die Kriegserwartungen der Polen und Deutschen, daß einem schlecht werden könnte (vergleiche "Nervenkrieg" - Weichgekocht durch Propaganda).





update 28-09-2012: Netanjahus Rede stellte sich wieder einmal als Abfolge mythologischer Geschichten und Spekulationen heraus. Sie begann mit "vor 3000 Jahren herrschte König David über den jüdischen Staat (sic!) in unserer unteilbaren Hauptstadt Jerusalem". (Hier das english transcript). Ich erspare mir hier den Rest, außer dieser Sache mit der Schautafel, die er verwendete, um seinen Zuhörern zu erklären wie eine Bombe funktioniert, oder so ... (Österreicher werden sich an Jörg Haider erinnert fühlen, der 1994 als Erster bei einer Wahldiskussionsrunde im Fernsehen sein berühmtes "Schautaferl" auspackte.*)
Jedenfalls gibt es in der Blogosphäre seither eine neue Welle von Satiren über die "Bibi-Bomb" (ein Ausdruck der geprägt wurde, als sich der israelische Premier bei der Rückkehr Gilad Shalits vor Journalisten ein bißchen zu sehr in den Vordergrund rücken wollte).








Bibi explains the Bullshit Meter: http://joequinn.net/author/joe/


Bibi explains why bags of potato chips consist mostly of air.
  http://israelity.com/2012/09/28/bibi-and-the-bomb/ 








*
aus Thomas Höfer: "Spin Doktoren in Österreich: Die Praxis amerikanischer Wahlkampfberater. Was sie können, wen sie beraten, wie sie arbeiten."


Thursday, September 20, 2012

Randnotiz zum Anti-Islam Video


Nachdem angeblich koptische Christen mit Hilfe eines ulkigen Schüler-Videos vorgeblich die halbe moslemische Welt dazu gebracht hatten wie auf Knopfdruck auf die Barrikaden zu steigen, könnte man sich wieder einmal die Frage stellen, was die Christenheit tatsächlich über "die anderen" denkt. Schlagen wir mal im Wörterbuch nach:


Koran subst. masc.
Ein Buch, von dem die Moslems törichterweise glauben, dass es auf göttliche Inspiration zurückgehe, von dem jedoch die Christen wissen, dass es sich um eine bösartige Hochstapelei handelt, die im Widerspruch zur Heiligen Schrift steht.
 Ambrose Bierce, Aus dem Wörterbuch des Teufels


Falls Sie ein Christ sind und diesen Witz nicht verstanden haben sollten, dann wird Ihnen der Eintrag über die "Heilige Schrift" auch nicht weiterhelfen:


Bibel subst. fem.
Das heilige Buch unserer Religion, im Unterschied zu den falschen und profanen Schriften, auf denen alle anderen Glaubenslehren beruhen.
Ambrose Bierce, Aus dem Wörterbuch des Teufels

Ok, machen Sie sich nichts vor! Sie haben einfach nicht kapiert, um was es geht ...


Heilig adj.
Einem religiösen Zweck geweiht; göttlicher Natur; feierliche Gedanken und Gefühle einflößend wie: der Dalai Lama von Tibet; der Mugum von M'bwango; der Affentempel in Ceylon; die Kuh in Indien; das Krokodil, die Katze und die Zwiebel im alten Ägypten; der Mufti von Muhsch; das Haar des Hundes, der Noah biss, usw ...
Ambrose Bierce, Aus dem Wörterbuch des Teufels


Tuesday, September 18, 2012

Derivatehändler: "Etwas weniger Krieg und etwas weniger Korruption"


Die USA haben heuer rund 1 Bio. $ mehr ausgegeben als durch Steuern eingenommen. Gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) hat nur Griechenland ein noch höheres Defizit. Im Gegensatz zu den Südeuropäern haben die Amerikaner jedoch ihr Schicksal in der eigenen Hand. Sie können mit Sparmassnahmen den Haushalt schnell wieder in Ordnung bringen, zumal die grössten Ausgaben einerseits beim Militär und anderseits in der Krankenpflege liegen. Etwas weniger Krieg und etwas weniger Korruption bei Ärzten und Spitälern – und die USA wären wieder auf Kurs. An Wachstumskraft und Wettbewerbsfähigkeit fehlt es nicht. Dazu kommt, dass die Abwertung des Dollars und die rekordtiefen Erdgaspreise zur Senkung der Produktionskosten im internationalen Vergleich beigetragen haben. Selbst Apple-CEO Tim Cook hat schon laut darüber nachgedacht, einen Teil seiner Produktion wieder in die USA zurückzubringen. (Der US-Schuldenberg als Krebsgeschwür, Krim Delko, NZZ Online, 18.9.2012)

Im Prinzip stellt der parasitäre Bereich des US-Militärs mit allen seinen privaten und staatlichen Handlangern ebenso eine Art von Korruption dar, wie das US-Gesundheitswesen, das von Pharmariesen dominiert wird. Letztlich sind jene aber doch nur zwei von vielen Stolpersteinen, die dem Hegemon zum Verhängnis werden müssen. Da es sich beim Schreiber der eingangs zitierten Zeilen um Krim Delko handelt - einem Derivatehändler, muss man sich auch nicht fragen, warum er das US-Bankwesen ganz unerwähnt lässt. In der Krise schieben sich die Verantwortlichen gegenseitig die Schuld zu. Man merkt, dass wir uns nun schön langsam wieder weg von der Eurokrise hin zum US-Schuldenberg bewegen dürfen, denn das sog. Fiscal Cliff der USA muss bis Jahresende 2012 abgehandelt werden.

Siehe auch:  »Fiscal Cliff« — nicht das einzige Problem der US-Haushaltspolitik
U.S. health care is a 'subtle form of corruption' says leading cancer doctor
Eisenhower and the Merchants of Death
Guns-to-Caviar Index / Kaviar-Kanonen-Index




Sunday, September 9, 2012

Guess Which City, Which Country?


Click on pictures to enlarge:

city center around a channel I
city center around a channel II

fountain, city center
natural river near city center


various crowded squares 

a restaurant
they nicknamed it "Marcus Square"
view from the arcades of "Marcus Square"

office buildings
long boulevard across the City
bus stop somewehre outskirts of town


Any idea which city? At least which country? Scroll down to see solution:
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The city's name is Yóshkar-Óla (Йошкар-Óла), capital of the Republic Mári-El (Республика Марий Эл), Russian Federation, around 800 km east of Moscow. Surprised?

The indigenous population of this republic is called the Mari People (марийцы), currently about 44% of the total population, not much less than ethnic Russians (49%). Besides Russian, the uralic or finno-ugric Mari language is an official language of the Republic (e.g. road and traffic signs as well as captions on official buildings are in both languages). Mari is also taught in schools. Though pressed by monotheistic religions in neighboring republics, Mari natural religion is still practiced today (see also Mari Traditional Religion).* 

The busy building activities in and around Yóshkar-Óla are due to Governor Leonid Markelov, who is said to have a passion for Brugge, Belgium. Probably without asking the people, he decided that the capital ought to be a Brugge lookalike (compare following 2 pics).

Brugge's famous market square
(Grote Markt)
Brugge: Grote Markt during
 upcoming storm



And even if the non-Russian features of the new appearance of the city sometimes border on the ridiculous (in the center there is a statue of Rainier III, Prince of Monaco together with his Grace Kelly), citizens overwhelmingly seem to appreciate what is done for their hometown, even though practically everybody seems to believe one of the construction firms in charge is owned by Irina Konstantinova Markelova, the Governor's wife. Moreover, some people say the Governor's family residence - a palace - is situated right in the middle of the city - close to the biggest orthodox church building, surrounded by the same walls and protected by the same security (I have no evidence for the statement concerning the family, so it might be only a rumor ;-)

The center is designed completely new (but with some churches built on historic ground). There is a broad boulevard through the whole city where people use to go walking, especially in the evening - really a very nice meeting point with flowers and fountains; parks are well cared for. During the last decade a series of sports facilities has been built: two ice rinks, two indoor swimming baths (one for children only),

Indoor Tennis Center
Children's Indoor Swimming Bath

one indoor tennis center, a new football stadium (though Yóshkar-Óla is only a bad third league club) and other outdoor Astroturfs, a roofed athletics stadium is being under construction. Btw, even the football stadium looks very similar to Brugge's "Jan Breydel Stadion"(!)
Ticket prices for these facilities are modest: from 18:00 to 22:00 working people may enter the indoor bath for 3 euros; the indoor tennis court though is 12 euros per hour. Recently, the city is flooded by more and more restaurants. Newly arrived MacDonald's has a hard stand in fighting the competitors arising from various domestic Russian restaurant chains; also, the number of upscale restaurants is on the rise (surprisingly, there is a wheat beer brewery owned and run by a German).

Yóshkar-Óla kindergarden I

Yóshkar-Óla kindergarden II

In addition, street cafés, museums (the Mari Museum is very recommendable), theaters, operas and unfortunately a huge number of newly built churches, ... , new Yóshkar-Óla has much more to offer than one would expect from a Russian provincial small town (inhabitants about 270 000). Formerly a typical grey Soviet city with its faceless structure, poor apartment blocks and depressing housing situation, the ongoing construction boom is striking. (If there wouldn't be still a strong demand in Russia for new living space, one could think there is a real estate bubble like in Spain or the USA not long ago). If you fly to Moscow over its surrounding area, you can see lots of swathes cut into the woods, inside with town houses and gated communities of the rising Muscovite's middle class and - of course - the palaces and mansions of the "nouveau riches" and the oligarchs. This cannot yet be seen in Yóshkar-Óla. But even there new private homes are built and are starting to change the face and the atmosphere of the city.

new middle-class home near
Malaya Kokshaga river II
new middle-class home near
Malaya Kokshaga river I

If you ask the citizens of Yóshkar-Óla how they would explain this rapid development of their city, you get mainly two different answers. The majority tends to believe that "this is just the beginning of a Russia-wide positive economic and political development". The alternative answer says "it's just another Potemkin".

Anyway, the whole region has much potential. Yóshkar-Óla is only a few miles away from the beautiful sandy river banks of the Wolga and directly connected with it via natural rivers. The city is surrounded by woods with lakes and rolling hills, perfect for mushrooms! You don't need to be a prophet to predict that the region will attract more and more tourists in the near future, domestic and international.


Some more Impressions from Yóshkar-Óla, Republic of Mari-El, Russia.


market hall
inside market hall, private vendors
 offering meat 


wedding


golden stretch limo

old soviet style theater
medieval music on the boulevard

small church on main square
relaxing in the evening
boats on the Malaya Kokshaga river,
 after sunset
fireworks in Yóshkar-Óla
colorful buildings in contrast
to old soviet architecture

a Russian bank






*In comparison, neighboring Chuvash Republic has more than 2 thirds of indigenous Chuvash people (descendants of the ancient kingdom of the semi-nomadic Bulgars until  the 13th century), the bilingual conditions are similar and the Chuvash natural religion is still active (Vattisen Yaly). In contrast, Tatarstan has around 55% Muslims and 45% Russian Orthodox (according to Wikipedia) - not much of natural religion left. 53% of the population are Tatars, 39% ethnic Russians.