Die USA haben heuer rund 1 Bio. $ mehr ausgegeben als durch Steuern eingenommen. Gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) hat nur Griechenland ein noch höheres Defizit. Im Gegensatz zu den Südeuropäern haben die Amerikaner jedoch ihr Schicksal in der eigenen Hand. Sie können mit Sparmassnahmen den Haushalt schnell wieder in Ordnung bringen, zumal die grössten Ausgaben einerseits beim Militär und anderseits in der Krankenpflege liegen. Etwas weniger Krieg und etwas weniger Korruption bei Ärzten und Spitälern – und die USA wären wieder auf Kurs. An Wachstumskraft und Wettbewerbsfähigkeit fehlt es nicht. Dazu kommt, dass die Abwertung des Dollars und die rekordtiefen Erdgaspreise zur Senkung der Produktionskosten im internationalen Vergleich beigetragen haben. Selbst Apple-CEO Tim Cook hat schon laut darüber nachgedacht, einen Teil seiner Produktion wieder in die USA zurückzubringen. (Der US-Schuldenberg als Krebsgeschwür, Krim Delko, NZZ Online, 18.9.2012)
Im Prinzip stellt der parasitäre Bereich des US-Militärs mit allen seinen privaten und staatlichen Handlangern ebenso eine Art von Korruption dar, wie das US-Gesundheitswesen, das von Pharmariesen dominiert wird. Letztlich sind jene aber doch nur zwei von vielen Stolpersteinen, die dem Hegemon zum Verhängnis werden müssen. Da es sich beim Schreiber der eingangs zitierten Zeilen um Krim Delko handelt - einem Derivatehändler, muss man sich auch nicht fragen, warum er das US-Bankwesen ganz unerwähnt lässt. In der Krise schieben sich die Verantwortlichen gegenseitig die Schuld zu. Man merkt, dass wir uns nun schön langsam wieder weg von der Eurokrise hin zum US-Schuldenberg bewegen dürfen, denn das sog. Fiscal Cliff der USA muss bis Jahresende 2012 abgehandelt werden.
Siehe auch: »Fiscal Cliff« — nicht das einzige Problem der US-Haushaltspolitik
U.S. health care is a 'subtle form of corruption' says leading cancer doctor
Eisenhower and the Merchants of Death
Guns-to-Caviar Index / Kaviar-Kanonen-Index
0 comments:
Post a Comment