Teil1 – Uneingeschränkte Loyalität mit dem Hegemon?
(Part1 – Unrestricted Loyalty to the Hegemon?)
Nicht nur darüber, warum die USA den Irak heimgesucht haben, gehen die Meinungen auseinander. Auch darüber, warum sie eigentlich immer noch Afghanistan verwüsten, herrscht keine einheitliche Meinung, abgesehen von den vorgeschobenen offiziellen Gründen der U.S. Regierung. Warum aber auch deutsche Soldaten in Afghanistan töten und sterben müssen, ist beinahe unerklärlich, wie es scheint. Hören wir zu, wenn darüber rätseln: der 4-Sterne General a.D. der deutschen Bundeswehr Harald Kujat und Hans-Christian Ströbele, Rechtsanwalt und langähriges Mitglied der Grünen im deutschen Bundestag im Gespräch auf n24.
(There is not only wide-spread discrepancy concerning the question why the U.S. devastated Iraq. Why exactly they still keep on destroying Afghanistan is an ununswered question, too, despite flimsy official justifications of the U.S. government. But why also German soldiers have to kill and die in Afghanistan, is almost inexplicable, as it seems. Let's listen in when Germans puzzle over this question: 4-star general of the German Bundeswehr Harald Kujat and Hans-Christian Stroebele, lawyer and long-time member of the German Green Party in the Deutsche Bundestag talking on German news channel n24.)
Moderator: Herr Ströbele, was würden Sie sagen, warum sterben unsere Soldaten da unten?
(Host: Mr. Stroebele, what would you say why our soldiers die down there?)
Ströbele: Ja das fragen sich die Soldaten auch. Das frage ich mich doch auch, und sie sterben sicher nicht für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder der deutschen Bevölkerung. Solange der Krieg andauert wird die Sicherheitslage in Deutschland nicht besser sondern schlechter.
(Stroebele: Well, the soldiers ask themselves the same question. And I ask this myself as well and they certainly don't die for Germany's security or its population. As long as the war is going on, the security situation in Germany will not improve but worsen.)
Moderator: Aber ich denke, wir sind dort, damit die Sicherheit gut bleibt [...].
(Host: But I thought we're there to keep our good level of security [...])
Ströbele: Nein, die Taliban haben ja noch nie Deutschland oder sonst ein anderes Land bedroht. Sie haben jetzt das gemacht, früher nie, aber nur um die NATO-Soldaten dort wegzubekommen. Ich glaube, wenn Deutschland sich zurückzieht aus dem Krieg [...], dann kommt von dort keine Gefährdung der Sicherheit für Deutschland. Das heißt, wir verteidigen unsere Freiheit oder unsere Sicherheit nicht am Hindukusch, das war Unsinn, was Herr Struck mal erzählt hat.
(Stroebele: No, the Taliban did never threaten Germany, nor any other country. They did it recently, never before, but only to get rid of NATO-soldiers. I think that there will be no threat of Germany's security coming from there if we withdraw from the war [...]. That means, we don't defend our freedom nor our security at the Hindu Kush – that was nonsense what Mr. Struck once told us.)
Moderator: [...] Ist es naiv zu glauben, es wird sicherer, wenn wir von dort weg sind, oder gibt's diesen Zusammenhang wirklich?
(Host: [...] Is it naive to believe it'll be more secure if when we're gone from there, or does this correspondence really exist?)
Kujat: Nein, es gibt weder für die eine, noch für die andere Argumentation eine schlüssige Begründung. Niemand ist in der Lage zu sagen, es wird sicherer, wenn wir dort kämpfen und niemand ist in der Lage [zu sagen], es wird sicherer, wenn wir dort nicht kämpfen. Das ist ja die Problematik in der wir uns befinden. Man muß auch daran erinnern, daß wir nicht dorhin gegangen sind, um Deutschland am Hindukusch zu verteidigen [...], sondern wir sind dort hingegangen, weil der damalige Bundeskanzler* uneingeschränkte Loy.. Solidarität mit den Vereinigten Staaten erklärt hat und wir diese Solidarität auch demonstrieren wollten. Das war der eigentliche Grund.
(Kujat: No, neither for this thesis, nor for the other exists a conclusive justification. No one is in a position to say it'll be more secure, if we fight there and no one is in position to say it'll be more secure if we don't fight there. That's exactly the problematic nature of the situation we're in. I also have to remind you that we didn't go to the Hindu Kush in order to defend Germany [...] but we went there because the former chancelor had declared unrestircted loy.. solidarity with the United States and we wanted to demonstrate this solidarity. That was the real reason.)
Ströbele: Aber dafür führt man doch keinen Krieg!
(Stroebele: But that's no reason for conducting a war!)
Kujat: Na gut, ich rekapituliere nur.
(Kujat: Well then, I'm only recapulating.)
... to be continued ...
*Gerhard Schröder
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